Lesson 18Noch nie hatte Jakob sich so elend und verlassen gefühlt wie jetzt - und das wegen seines unehrlichen und habsüchtigen Verhaltens. Erst hatte er seinen ältern Zwillingsbruder Esau bestochen, ihm sein Erstgeburtsrecht zu verkaufen, dann erschlich er sich unter Mithilfe seiner Mutter den elterlichen Segen von seinem erblindeten Vater Isaak, der rechtlich Esau zugestanden hätte.
Nun befand er sich auf der Flucht vor seinem betrogenen Bruder, der ihm Rache geschworen hatte. Als er über alle seine fehlgeschlagenen Pläne nachsann, verliess ihn aller Mut und er weinte bitterlich. Allein in der Wildnis, mit einem Stein als Kopfkissen und einem Stab zur Verteidigung, versuchte Jakob zu ruhen. Bange Fragen bewegten ihn: ob er wohl seine Eltern jemals wieder sehen und Gott ihm vergeben würde? Völlig erschöpft fiel Jakob in den Schlaf. Kurz darauf sah er sich im Traum von einem strahlenden Licht umgeben, das aus dem offenen Himmel auf ihn fiel. Er erblickte eine Leiter, die vom Himmel bis zur Erde reichte, auf der unzählige strahlende Engel auf- und niederstiegen.
Dann vernahm Jakob Gottes Stimme aus dem Himmel, die ihm versprach, ihn auf seiner Wanderschaft zu segnen. Der Herr bestätigte Jakob auch den Bund, den er einst mit Abraham und Isaak geschlossen hatte. Als Jakob aus seinem Traum erwachte, fiel er auf seine Knie und gelobte, seine habsüchtige Gesinnung aufzugeben. Weiter versprach er: "Von allem, was du mir gibst, will ich dir den Zehnten geben." 1. Mose 28:22.
Gott nahm sein Versprechen an und öffnete die Fenster des Himmels, was zur Folge hatte, dass Jakob zwanzig Jahre später als veränderter und wohlhabender Mann nach Hause zurückkehrte.
1. Von wem hatte Jakob gelernt, Gott den Zehnten zu geben?
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ANMERKUNG: Der Zehnte ist der zehnte Teil des Einkommens. Der Begriff "Zehnte" meint ganz einfach "ein Zehntel". Jakobs Grossvater, Abraham, setzte viele Jahre früher ein Beispiel, indem er Melchisedek, dem Priester Gottes, den Zehnten gab.
2. Welcher Teil unseres Einkommens gehört Gott?
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ANMERKUNG: Im Grunde genommen gehört Gott alles, d.h. 100 Prozent von dem, was wir haben.
Psalmen 24:1 Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdboden und was darauf wohnt.
Gott erwartet von uns, dass wir sein Eigentumsrecht anerkennen, indem wir ihm den Zehnten, oder 10 Prozent unseres Einkommens, zurückgeben.3. Wie verwendet Gott unsern Zehnten?
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ANMERKUNG: Im Alten Testament war der Zehnte von Gott zum Unterhalt der Leviten bestimmt, die in seinem Dienst standen. In 1. Korinther 9:13 sagt Gott, dass auch die Verkündiger des Evangeliums heute vom Zehnten entlöhnt werden sollen, der in die Gemeinde fliesst, so wie damals die Priester vom Zehnten des Tempels lebten.4. Ist das Zehntengesetz Teil des alten mosaischen Gesetzes, das am Kreuz sein Ende fand?
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ANMERKUNG: Nein! Abraham und Jakob gaben Gott den Zehnten von ihrem Einkommen lange bevor das Gesetz Mose gegeben wurde. Weil der Zehnte zurückdatiert vor die Zeit am Sinai, wissen wir, dass er nicht Teil des Zeremonialgesetzes ist, das am Kreuz sein Ende gefunden hat. Das Zehntengesetz ist von Gott zur Finanzierung der Evangeliumsverkündigung verordnet und hat daher auch heute noch Gültigkeit.5. Hat Jesus nicht selbst das Zehntengeben verurteilt?
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ANMERKUNG: Nein! Jesus wusste um den Geiz der Pharisäer, welche einzelne Blättchen und winzige Samen als Zehnten abzählten, anstatt ganze Büschel in den Tempel zu bringen. Das war der Grund, weshalb Jesus Genauigkeit im Zehntengeben tadelte, während sie dem Gericht, der Barmherzigkeit und dem Glauben keine Beachtung schenkten. Er verurteilte nicht das Zehntengeben, sondern die Vernachlässigung anderer wichtiger christlicher Prinzipien. Jesus sagte deshalb: "Darum sollt ihr das eine tun (vom Zehnten sprechend), und das andere nicht lassen."6. Welch erstaunliches Versprechen macht Gott inbezug auf das Zehntengeben?
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ANMERKUNG: Gott sagt: "Wenn du daran zweifelst, dann mach das Zehntengeben zu einem Experiment! Prüfe mich und sieh, ob ich dich nicht in so grossem Masse segnen werde, dass du es nicht zu fassen vermagst." Hunderttausende von Zehntengebern werden dir diese Erfahrung bestätigen. Niemals wirst Du Gott im Geben übertreffen können!7. Gott befahl seinem Volk, alle Zehnten ins Vorratshaus des Tempels zu bringen. Was bedeutet das?
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ANMERKUNG: Das Vorratshaus ist die Schatzkammer der Gemeinde Gottes. (Die Bibel versteht unter "Vorratshaus" die "Schatzkammer" Gottes). In Maleachi 3:10 spricht Gott vom Vorratshaus als von "meinem Haus", was der Tempel oder seine Gemeinde bedeutet. Andere Texte, die das Vorratshaus auf den Tempel oder den Tempelschatz beziehen, finden sich in 1. Chronik 9:26; 2. Chronik 31:11, 12 und Nehemia 10:37, 38. Es ist offensichtlich, dass es sich beim Vorratshaus um Gottes Gemeindeschatz handelt.8. Wem geben wir in Wirklichkeit den Zehnten?
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ANMERKUNG: Wir sollten uns stets bewusst sein, dass wir unsern Zehnten nicht Menschen, sondern Gott geben. Er gehört ihm. Wir brauchen uns auch keine Sorgen über die Verwendung des Zehnten zu machen, wenn wir ihn Gott gegeben haben. Er ist sehr wohl in der Lage, über sein Geld zu wachen und jeden, der damit verantwortungslos umgehen sollte, zur Rechenschaft zu ziehen.9. Was erwartet Gott von seinem Volk ausser dem Zehnten, der ihm gehört?
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ANMERKUNG: Der Herr erwartet von uns freiwillige Opfergaben als Ausdruck unserer Liebe und Dankbarkeit für seine Segnungen.10. Wie viel sollen wir als Opfergaben geben?
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ANMERKUNG: Die Bibel nennt keinen bestimmten Betrag. Jeder Mensch soll selbst entscheiden, wieviel er gerne geben möchte, so, wie Gott ihn dazu bewegt.11. Bei welcher Prüfung haben Adam und Eva versagt, die wir bestehen müssen, wenn wir das Reich Gottes ererben wollen?
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ANMERKUNG: Gott erlaubte Adam und Eva, von allen Bäumen des Gartens zu essen - mit einer einzigen Ausnahme - dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Von jenem Baum durften sie weder essen noch ihn berühren, da sie sonst sterben müssten. Gott schützte den Baum nicht durch einen elektrischen Zaun, sondern liess ihn in der Menschen Reichweite, wo sie nach der Frucht greifen konnten. Und genau das taten sie, weil sie Gott nicht vertrauten. Heute stellt Gott uns vor dieselbe Prüfung. Er sagt zu uns: "Ihr dürft alles Geld behalten, das euch zufällt, ausser einem Zehntel. Dieses Geld gehört mir. Rührt es nicht an!" Er lässt es jedoch in unserer Reichweite, wo wir Zugriff haben können, wenn wir das wollen. Greifen wir aber danach, begehen wir dieselbe Sünde wie einst Adam und Eva. Gott war nicht auf die Frucht jenes besonderen Baumes angewiesen. Er war ein Prüfstein ihrer Treue. Gott braucht unsern Zehnten ebensowenig. Alles gehört ihm! Es geht um den Prüfstein unserer Liebe, unserer Treue und unseres Vertrauens.12. Welches Gebot übertreten wir, wenn wir uns weigern, Gott den Zehnten zurückzugeben und Opfergaben zu bringen?
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ANMERKUNG: Gott bezeichnet jene als Diebe, die im Zehntengeben wissentlich untreu sind. Es ist schlimm genug, wenn Menschen sich gegenseitig bestehlen; wie viel unfassbarer ist erst der Gedanke, dass Menschen es wagen, Gott zu bestehlen! Es ist nicht zu fassen, dass Menschen so tief fallen können und Gottes Geld stehlen, das er für die Evangeliumsverkündigung zum Heil der Verlorenen bestimmt hat.13. Wie wird es jenen ergehen, die Gott wissentlich des Zehntens und der Opfergaben berauben?
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ANMERKUNG: Wer im Zehntengeben und in den Opfergaben untreu ist, den trifft Gottes Fluch, es sei denn, dass der Mensch sich ändert. Diebe sind von Gottes Reich ausgeschlossen.14. Warum ist Habsucht so gefährlich?
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ANMERKUNG: Habsucht ist lebensgefährlich, weil unser Herz am Besitz hängt. Durch mein Jagen nach mehr und immer mehr Geld wird mein Herz habgierig, raffsüchtig und stolz. Bin ich jedoch auf die Förderung des Werkes Gottes ausgerichtet, wird mein Herz fürsorglich, liebevoll, gebefreudig und bescheiden. Es ist unbestritten, dass unser Herz an unserm Schatz hängt. Vergessen wir nie, dass Geiz und Liebe zum Geld Judas dazu veranlassten, Jesus für 30 Silberlinge zu verraten (Matthäus 26:14-16).15. Wie muss Jesus empfinden, wenn wir ihn des Zehntens und der Opfergaben berauben?
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ANMERKUNG: Möglicherweise empfindet Jesus ähnlich wie Eltern, deren Kind ihnen Geld aus dem Beutel entwendet. Was schmerzt, ist nicht so sehr der Verlust des Geldes, als viel mehr des Kindes mangelnde Treue, Liebe und fehlendes Vertrauen. Sicherlich möchte keiner von uns das Herz unseres Erlösers betrüben!16. Welche weiteren Prinzipien nennt Gott in der Bibel inbezug auf das Geben?
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ANMERKUNG: Mit Segen Gottes reichen neun Zehntel meines Einkommens weiter, als zehn Zehntel ohne seinen Segen. Nebenbei bemerkt: Wenn Gott die Fenster des Himmels öffnet, sind seine Segnungen nicht immer finanzieller Art zu verstehen. Sie können u.a. folgendes bedeuten: Gute Gesundheit, Herzensfrieden, beantwortete Gebete, Schutz, eine glückliche Familie, Körperkraft, Weisheit, die Fähigkeit, richtige Entscheidungen zu treffen, eine engere Beziehung zu Jesus, Erfolg in der Seelengewinnung, ein altes Autos das läuft und läuft und vieles mehr. Lieben wir Jesus von Herzen, wird opferwilliges Geben für sein Werk niemals als Last empfunden. Im Gegenteil! Geben ist dann ein Segen, ein Vorrecht und schafft grosse Freude und erfüllt mit Zufriedenheit.17. Was hatte die Leiter zu bedeuten, die Jakob in seinem Traum sah?
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ANMERKUNG: Jakob sah eine Leiter, die den Himmel mit der Erde verband, was ein Symbol für den Menschensohn war. In Maleachi 3:10 sagt Gott, dass wenn wir den ganzen Zehnten in sein Vorratshaus bringen, er die Fenster des Himmels öffnen und Segen in solcher Fülle herabschütten werde, dass wir ihn kaum zu fassen vermögen. Jesus ist dieser Segen in Person!
18. Welches ist die grösste Gabe, die wir Jesus geben können?
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ANMERKUNG: Wenn Jesus unser Herz besitzt, gehört ihm auch alles andere, was wir haben.
19. Sind wir treu im Zehntengeben, wird Jesus unser Partner in allem, was wir im Leben anstreben. Möchten Sie ihn einladen, Ihr Partner zu werden, indem Sie ihm den Zehnten und Opfergaben geben möchten?
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